Der Stifter

Wilhelm Vaillant

Am 28. Januar 1993 starb Prof. Dr. Dr. Wilhelm Vaillant im Alter von 83 Jahren. Er war eine farbige, eine dynamisch-vitale, eine impulsiv-markante Persönlichkeit mit einem unverwechselbaren eigenen Profil.

Das Leben Wilhelm Vaillants kann in fünf große Abschnitte eingeteilt werden:

Kindheit und Jugend in Chemnitz und Dresden (1909-1928)
die Studienjahre in Dresden (1928-1934)
der Reichsbahnbeamte (1934-1945)
der Unternehmer (1945-1966)
der Mediziner und Mäzen (1966-1993)

Foto: Peter Bock-Schroeder

Bereits diese kurze Aufzählung seiner verschiedenen Lebensstationen zeigt, dass Wilhelm Vaillant ein außergewöhnlicher Mann war; ein unruhiger Mann, der mit dem, was er erreicht hatte – und das war viel – nie ganz zufrieden war; ein Mann, der immer wieder neue Herausforderungen suchte und sie bestand; ein Mann voller Leben und -wie das Leben- voller Widersprüche.

Wilhelm Vaillant konnte in großen Zusammenhängen denken, er war vorrausschauend und wendig, ein geschickter, aber anstrengender Verhandlungspartner. Verkaufsgespräche trieb er mit Vorliebe an der Grenze zum Scheitern entlang.

Wilhelm Vaillant war auch Handwerker und Techniker, der was vom Fach verstand. Komplexe Baupläne für irgendeinen Auftrag, den er vergeben hatte, überblickte er sofort. Seine Änderungsvorschläge setzten an richtigen Punkten an und waren präzis und klar. Techniker, die für ihn arbeiteten, waren bisweilen begeistert von der Schnelligkeit, mit der Vaillant technische Probleme erkannte und zu lösen verstand- mit Fachwissen und einem gehörigen Maß an Intuition.

Mit den Erlösen aus seinen Geschäften ging er sofort an Neues heran, immer auf dem soliden Fundament seines technischen Fachwissens, immer wagemutig, doch mit einem untrüglichen Sinn für das Machbare und einem sicheren Gespür für den Zeitpunkt des gewinnbringenden Rückzugs.

In einem Alter, in dem andere an die Pension denken, erfüllte er sich mit dem Medizinstudium einen alten Jugendtraum.